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Mobbing

 

Mobbing – der Stich in die Seele
Umgangssprachlich ausgedrückt bedeutet Mobbing, dass jemand – zumeist am Arbeitsplatz, aber auch in anderen Organisationen – fortgesetzt geärgert, schikaniert, gequält, seelisch verletzt in passiver Form als Kontaktverweigerung, mehrheitlich gemieden oder in sonstiger Weise in seiner Würde verletzt wird.
Mobbing steht im engeren Sinn für Psychoterror am Arbeitsplatz mit dem Ziel, Betroffene aus dem Betrieb hinauszuekeln. Typische Mobbinghandlungen sind die Verbreitung falscher Tatsachen, die Zuweisung sinnloser Arbeitsaufgaben, Gewaltandrohung, soziale Isolation oder ständige Kritik an der Arbeit.
Eine allgemein anerkannte Definition gibt es nicht. Die meisten Forscher betonen laut Christoph Seydl folgende Gesichtspunkte:
  • Verhaltensmuster: Mobbing bezieht sich auf ein Verhaltensmuster und nicht auf eine einzelne Handlung. Die Handlungsweisen sind systematisch, das heißt, sie wiederholen sich ständig.
  • Negative Handlungen: Mobbingverhalten kann verbal (zum Beispiel Beschimpfung), nonverbal (zum Beispiel Vorenthalten von Informationen) oder physisch (zum Beispiel Verprügeln) sein. Solche Handlungen gelten üblicherweise als feindselig, aggressiv, destruktiv und unethisch.
  • Ungleiche Machtverhältnisse: Die Beteiligten haben unterschiedliche Einflussmöglichkeiten auf die jeweilige Situation. Eine Person ist einer anderen Person unter- beziehungsweise überlegen. Dazu ist kein Rangunterschied nötig. Eine Ungleichheit kann durch die bloße Anzahl bedingt sein: Viele Personen gegen eine Person.
  • Opfer: Im Handlungsverlauf bildet sich ein Opfer heraus, das infolge ungleicher Machtverhältnisse Schwierigkeiten hat, sich zu verteidigen.
    Gemobbt wird aus den verschiedensten Gründen – Frustration, Langeweile, Druck, Missgunst, Besitzstandswahrung, Intoleranz, Angst um den Arbeitsplatz u. ä.; Hier finden Sie Praxisbeispiele aus unserem Arbeitsbereich >>>.
Die typischen Mobbing-Kategorien
  1. Angriffe auf Möglichkeiten, sich mitzuteilen
    Der Betroffene wird z. B. ständig subtiler oder gar lauter Kritik ausgesetzt bis hin zu Beschimpfungen. Vorgesetzte erreichen die Verstärkung durch Nicht-beachtung, "Schneiden" oder Ignoranz, cholerische Vorgesetzte durch lautes Schreien. Der „besonders“ tüchtige, aber gemobbte Mitarbeiter könnte einem vielleicht "den eigenen Rang" ablaufen.
  2. Angriffe auf das soziale Ansehen bzw. auf die sozialen Beziehungen
    Sie erfolgen ausschließlich durch Klatsch, Intrigen und sogar Beleidigungen. Ist der Vorgesetzte selbst eine intrigante Persönlichkeit, wird er dem Ganzen kaum Einhalt gebieten können.
  3. Angriffe auf die Qualität der Arbeit
    Mobbing kann sich sowohl mit vernichtender Kritik äußern, sich in laufender Überforderung, aber auch in Unterforderung und Bevormundung zeigen. Be-kommt man ständig Projekte oder Aufgaben, die einen überfordern und nur mit vielen Überstunden regelbar sind; oder bekommt man Aufgabenzutei-lung, für die man offensichtlich überqualifiziert ist, so ist dies bei böswilligen Absichten Mobbing-Ebenen zuzurechnen. Fehlende Anerkennung trotz Einsatz, keinerlei eigene Entscheidungsbefugnis und immer reduziertere Selbständigkeit sowie eine gezielte Desinformationspolitik sind eindeutig Mobbing-Strategien zuzurechnen.
  4. Angriffe auf die Gesundheit
    Hierunter fallen z. B. der Zwang zu gesundheitsschädlichen Aufgaben, aber vor allem sexuelle Belästigung verbaler und konkreter Natur.
Mobbing ist sehr vielfältig und zeigt sich in den verschiedensten Ausprägungen In der Regel stimmt in Unternehmen, in denen gemobbt wird, etwas grundsätzlich mit dem Betriebsklima nicht. Interessant ist dabei, dass Frauen und Männer unterschiedlich mobben*.
Weibliche Mobber tun z. B. Folgendes:
  • andere lächerlich machen
  • hinter dem Rücken schlecht über andere reden
  • permanente Kritik an der Arbeit des Anderen
  • Gerüchte verbreiten
  • diffuse Andeutungen machen, ohne aber je konkret zu werden
Männliche Mobber gehen eher wie folgt vor:
  • andere auflaufen lassen
  • jemanden ignorieren und nicht mehr mit ihm sprechen
  • Drohungen und Druck
  • Angriffe auf persönliche oder religiöse Überzeugungen
  • den anderen permanent unterbrechen

Mobbing ist eine todernste Sache - die Folgen des Mobbings
Menschen werden an ihren Arbeitsplätzen zum Teil so schikaniert, dass sie nicht mehr in der Lage sind, ihre Arbeit zu erledigen, kündigen und krank werden. Ca. 1.000 000 Erwerbstätige leiden laut Mobbing-Report* aktuell in der BRD an Mobbing.
Durch Mobbing wird für viele Opfer eine teuflische Spirale in Gang gesetzt: Zunächst kommt es durch das Mobbing zu Leistungsminderung, die Motivation lässt nach und die Konzentrationsfähigkeit sinkt. Bald kann der Betroffene deswegen seine Arbeit nicht mehr in ausreichender Qualität erledigen, was zu neuem Druck und Ängsten führt. Bei vielen kommt es dann im nächsten Schritt schnell zu psychischen und physischen Erkrankungen, die im schlimmsten Fall zur Arbeitsunfähigkeit, ja sogar zum Selbstmord führen können.
Nehmen Sie Ihr Unternehmensumfeld wachsam unter die Lupe! Schützen Sie Ihre Mitarbeiter und sich selbst – wir helfen Ihnen, dem Mobbing die kalte Schulter zu zeigen. Rufen Sie uns an für ein unverbindliches Gespräch!

* Bärbel Meschkutat, Martina Stackelbeck, Georg Langenhoff: Der Mobbing-Report – Repräsentativstudie für die Bundesrepublik Deutschland, Wirtschaftsverlag NW, Dortmund 2002.